ТВОРЧЕСТВО

ПОЗНАНИЕ

А  Б  В  Г  Д  Е  Ж  З  И  Й  К  Л  М  Н  О  П  Р  С  Т  У  Ф  Х  Ц  Ч  Ш  Щ  Э  Ю  Я  AZ

 

” (1956)
* “Ich rede nur von Hagen; der hat mir leid getan:
Er erschlug Siegfrieden, meinen lieben Mann.
Wer den von ihnen schiede, dem w?r mein Gold bereit;
Entg?lt es anders jemand, das w?r mir inniglich leid.” (1957)
* Da sprach Meister Hildebrand: “Wie m?chte das geschehn,
Den ihnen zu erschlagen? Ihr solltets selber sehn:
Best?nde man den Degen, so g?b es eine Not,
Dass Arme so wie Reiche dabei erw?rben den Tod.” (1958)
Da sprach wohl gezogen dazu Herr Dieterich:
“Verschont, reiche K?nigin, mit solchen Reden mich:
Mir ist von euern Freunden kein solches Leid geschehn,
Dass ich die k?hnen Degen im Streit sollte bestehn. (1959)
“Die Bitte ehrt euch wenig, viel edel F?rstenweib,
Dass ihr verraten m?chtet eurer Freunde Leid.
Sie kamen euch auf Gnade hieher in dieses Land:
Siegfried bleibt ungerochen wohl von Dietrichens Hand.” (1960)
Als sie keine Untreu bei dem Berner fand,
Versprach sie uns?umig in Degen Bl?dels Hand
Eine weite Landschaft, die Nudung einst besa?:
Sp?ter schlug ihn Dankwart, dass er der Gabe gar verga?. (1961)
Sie sprach: “Du sollst mir helfen, mein Bruder Bl?delein.
Es sind in diesem Hause die gro?e Feinde mein,
Sie Siegfrieden schlugen, meinen lieben Mann:
Wer mir das r?chen h?lfe, dem w?r ich immer untertan.” (1962)
Zur Antwort gab ihr Bl?del: “Fraue, wisset das,
Ich darf an euern Freunden nicht ?ben meinen Hass,
Weil sie mein Bruder Etzel so gerne sehen mag:
T?t ich ihnen Leides, der K?nig tr?g mirs immer nach.” (1963)
“Nicht doch, Degen Bl?del, ich bin dir immer hold:
Ich gebe dir zum Lohne mein Silber und mein Gold
Und eine sch?ne Fraue, Nudungens Weib:
So magst du immer kosen ihren minniglichen Leib. (1964)
Das Land samt den Burgen will ich dir alles geben:
So magst du, edler Ritter, mit Freuden immer leben,
Wenn du das Land gewinnest, das Nudung einst besa?;
Was ich dir jetzt gelobe, mit Treue leist ich dir das.” (1965)
Als der Herre Bl?del vernommen von dem Sold,
Und ihm durch ihre Sch?ne gefiel die Fraue hold,
Wollt er im Kampf verdienen das minnigliche Weib.
Darob verlieren musste der Degen Leben und Leib. (1966)
Da sprach er zu der K?nigin: “Geht wieder in den Saal.
Eh man es inne werde, erheb ich gro?en Schall;
Hagen muss es b??en was er euch hat getan:
Ich bring euch gebunden K?nig Gunthers Untertan.” (1967)
“Nun waffnet euch,” sprach Bl?del, “ihr all in meinem Lehn,
Lasst uns zu den Feinden in die Herberge gehn.
Mir will es nicht erlassen K?nig Etzels Weib:
Wir Helden m?ssen alle verwagen Leben und Leib.” (1968)
Als den Degen Bl?del entlie? die K?nigin,
Dass er den Streit beginne, ging sie zu Tische hin
Mit Etzeln dem K?nige und mit seinem Bann:
Sie hatte schlimme R?te wider die G?ste getan. (1969)
* Wie sie zu Tische gingen, das will ich euch sagen:
Man sah reiche K?nige ihr vor die Krone tragen;
Manchen hohen F?rsten und viel der werten Degen
Sah man hehrer Sitte vor der K?nigin pflegen. (1970)
* Der K?nig wies den G?sten die Sitze ?berall,
Den H?chsten und den Besten neben sich im Saal.
Den Christen und den Heiden die Kost er unterschied;
Man gab die F?lle beiden, wie es der weise K?nig riet. (1971)
* In den Herbergen a?en die Knecht in Gunthers Bann.
Truchsesse wies man sie zu verpflegen an:
Die hatten sie zu speisen gro?en Flei? gepflogen.
Die Bewirtung und die Freude ward bald mit Jammer aufgewogen. (1972)
Als nichts anders mochte begonnen sein der Streit,
(In ihrem Herzen begraben war Kriemhilds altes Leid;
Da hie? sie zu den Tischen tragen Etzels Sohn:
Wie konnt ein Weib aus Rache wohl jemals freislicher tun? (1973)
Von Etzels Leuten kamen viere gleich daher
Und brachten Ortlieben, den jungen K?nig hehr,
An den Tisch der F?rsten, wo auch Hagen sa?:
Das Kind must ersterben durch seinen mordlichen Hass. (1974)
Als der reiche K?nig seinen Sohn ersah,
Zu seiner Frauen Br?dern g?tlich sprach er da:
“Schauet, meine Freunde, das ist mein einzig Kind,
Und das eurer Schwester; das sei euch allen hold gesinnt. (1975)
“Ger?t er nach dem Stamme, er wird ein k?hner Mann,
Reich und voll Adel, stark und wohlgetan.
Erleb ich es, ich geb ihm zw?lf reicher K?nge Land,
So tut euch wohl noch Dienste des jungen Ortliebes Hand. (1976)
“Darum will ich euch bitten, lieben Freunde mein,
Wenn ihr nach Hause wieder reitet an den Rhein,
Dass ihr mit euch nehmet eurer Schwester Kind;
Und seid auch dem Knaben immer gn?diglich gesinnt: (1977)
“Erzieht ihn nach Ehren bis er ger?t zum Mann:
Hat euch in euerm Lande jemand ein Leid getan,
So hilft er euch es r?chen, erwuchs ihm erst der Leib.”
Die Rede h?rte Kriemhild wohl, des K?nig Etzels Weib. (1978)
“Ihm sollten wohl vertrauen alle diese Degen,
Wenn er zum Mann erw?chse,” sprach Hagen dagegen;
“Doch ist der junge K?nig so schw?chlich anzusehn:
Man wird mich selten schauen nach Hof zu Ortlieben gehn.” (1979)
Der K?nig blickt' auf Hagen; die Rede war ihm leid.
Wenn er auch nichts entgegnete, der K?nig allbereit,
Es schmerzt' ihn in der Seele und tr?bte seinen Mut.
Da waren Hagens Sinne zu keiner Kurzweile gut. (1980)
Es schmerzte wie den K?nig sein f?rstlich Ingesind
Was Hagen da gesprochen hatte von dem Kind.
Dass sie's vertragen sollten, ging ihnen allen nah;
Noch konnten sie nicht wissen, was von dem Recken bald geschah. (1981)
* Gar manche, die es h?rten und die ihm trugen Groll,
H?tten ihn gern bestanden; der K?nig selber wohl,
Wenn er mit Ehren durfte, so k?m der Held in Not.
Bald tat ihm Hagen ?rgeres, er schlug ihn vor seinen Augen tot. (1982)

32. Abenteuer
Wie Bl?del erschlagen ward

Bl?dels Recken standen ger?stet allzumal.
In tausend Halsbergen ereilten sie den Saal,
Wo Dankwart mit den Knechten an den Tischen sa?:
Da hob sich unter Helden der allergr??este Hass. (1983)
Als der Degen Bl?del zu den Tischen ging,
Dankwart der Marschall mit Gru? ihn wohl empfing;
“Willkommen hier im Hause, mein Herre Bl?delein;
Mich wundert euer Kommen: Sagt, was soll die M?re sein?” (1984)
“Hei? mich nicht willkommen,” sprach da Bl?delein;
“Denn dieses mein Kommen, das soll dein Ende sein
Um Hagen deinen Bruder, der Siegfrieden schlug:
Das entgiltst du bei den Heunen und andre Degen genug.” (1985)
“Nicht doch, Degen Bl?del,” sprach da Dankwart,
“So m?chte bald uns reuen zu Hofe diese Fahrt.
Ich war ein Kind, als Siegfried Leben lie? und Leib:
Nicht wei? ich was mir wolle dem K?nig Etzel sein Weib.” (1986)
“Ich wei? dir von der M?re weiter nichts zu sagen;
Es tatens deine Freunde, Gunther und Hagen.
Nun wehrt euch, ihr Armen, ihr k?nnt nicht l?nger leben;
Ihr m?sst mit dem Tode ein Pfand hier Kriemhilden geben.” (1987)
“Lasst ihrs nicht unterbleiben,” sprach da Dankwart,
“So gereut mich meines Flehens: H?tt ich das gespart!”
Der schnelle k?hne Degen von dem Tische sprang:
Er zog eine Waffe, die war gewaltig und lang. (1988)
Damit schlug er Bl?deln einen schwinden Schwertesschlag,
Dass ihm das Haupt zur Stelle vor den F??en lag.
“Das sei die Morgengabe,” sprach Dankwart der Degen,
“Zu Nudungens Witwe, der du mit Minne wolltest pflegen. (1989)
Verm?hle man sie morgen einen andern Mann:
Will er den Lohn erwerben, wird ihm wie dir getan.”
Ein vielgetreuer Heune hatt ihm das gesagt,
Wie die K?nigstochter ihr gro?es Leid ihm geklagt. (1990)
Da sahen Bl?dels Leute, ihr Herr sei erschlagen;
Sie wollten von den G?sten das l?nger nicht ertragen:
MIt aufgehobnen Schwertern drang auf sie ein
Das Volk in grimmem Mute; das musste manchen gereun. (1991)
Laut rief da Dankwart sein Heergesinde an:
“Ihr seht wohl, edle Knechte, es ist um uns getan:
Nun wehrt euch, ihr Armen; f?rwahr, das tut uns Not,
Damit ihr ohne Schanden erliegt in wehrlichem Tod.” (1992)
Die keine Schwerter hatten, die griffen nach der Bank,
Und hoben von den F??en manchen Schemel lang;
Die Burgondenknechte wollten nichts ertragen:
Da ward mit schweren St?hlen gar manche Beute geschlagen. (1993)
Wie grimm die Heimatlosen sich wehrten in dem Strau?!
Sie trieben zu dem Hause die Gewaffneten hinaus:
F?nfhundert oder dr?ber erlagen drin den Tod.
Da war das Heergesinde vom Blute nass und auch rot. (1994)
Diese schlimme Botschaft drang in kurzer Zeit
Zu K?nigs Etzels Recken (ihnen war es grimmig leid),
Dass erschlagen liege Bl?del und sein Bann:
Das hatte Hagens Bruder mit seinen Knechten getan. (1995)
Eh es der K?nig h?rte stand schon ein Heunenheer
In seinem Zorn ger?stet, zweitausend oder mehr:
Sie gingen zu den Knechten, wohl musst es also sein,
Und lie?en des Gesindes nicht einen l?nger gedeihn. (1996)
Die Ungetreuen brachten vor das Haus ein m?chtig Heer:
Die heimatlosen Knechte standen wohl zur Wehr.
Was half da Kraft und K?hnheit? Sie fanden doch den Tod.
Darauf nach kurzer Weile erhob sich schreckliche Not. (1997)
Nun m?gt ihr Wunder h?ren von Ungeheuerm sagen:
Neuntausend Knechte, die lagen tot erschlagen,
Dar?ber zw?lf Ritter in Dankwartens Lehn;
Man sah ihn ganz alleine unter seinen Feinden stehn. (1998)
Beschwichtigt war das Schallen, der L?rm war eingestellt,
?ber die Achsel blickte Dankwart der Held:
Er sprach: “O weh der Freunde, die ich fallen sah!
Nun steh ich leider einsam unter meinen Feinden da.” (1999)
Die Schwerter fielen heftig auf des einen Leib:
Das musste bald beweinen manches Helden Weib.
Den Schild r?ckt' er h?her, den Riemen lie? er nieder:
Da f?rbt' er viel Harnische mit flie?endem Blute wieder. (2000)
“O weh mir dieses Leides!”, sprach Aldrianens Kind.
“Nun weicht, ihr Heunenrecken und lasst mich an den Wind,
Dass die L?fte k?hlen mich sturmm?den Mann.”
Da drang er auf die T?re unter Schl?gen herrlich an. (2001)
Als der Streitm?de aus dem Hause sprang,
Wie manches Schwert von neuem auf seinem Helm erklang!
Die nicht gesehen hatten die Wunder seiner Hand,
Die sprangen da entgegen dem aus Burgondenland. (2002)
“Nun wollte Gott,” sprach Dankwart, “dass mir ein Bote k?m,
Durch den mein Bruder Hagen diese M?r vern?hm,
Dass ich vor diesen Recken steh in solcher Not.
Der h?lfe mir von hinnen oder f?nde mit den Tod.” (2003)
Da sprachen die Heunen: “Der Bote musst du sein,
Wenn wir dich Toten tragen vor den Bruder dein:
Dann sieht sein erstes Herzeleid Gunthers Untertan.
Du hast den K?nig Etzel hier gro?en Schaden getan.” (2004)
Er sprach: “Nun lasst das Drohen und weichet desto mehr.
Wohl mach ich hier noch manchem den Panzer nass und schwer
Ich will die M?re selber hin zu Hofe tragen,
Und will auch meinen Herren meinen gro?en Kummer klagen.” (2005)
Er machte sich so furchtbar dem Volk in Etzels Lehn,
Dass sie ihn mit Schwertern nicht wagten zu bestehn:
Sie schossen so viel Spie?e in seinen Schildesrand,
Er musst ihn seiner Schwere wegen lassen aus der Hand. (2006)
Sie w?hnten ihn zu zwingen, weil er den Schild nicht trug,
Hei, was er tiefer Wunden durch die Helme schlug!
Da musste vor ihm straucheln mancher k?hne Mann,
Dass sich viel hohen Lobes der k?hne Dankwart gewann. (2007)
Von beiden Seiten sprangen die Gegner auf ihn zu;
Wohl kamen ihrer manche in den Streit zu fr?h
Da ging er vor den Feinden her, wie ein Eberschwein
Im Walde tut vor Hunden: Wie mocht er wohl k?hner sein? (2008)
Sein Weg ward immer wieder gen?sst mit hei?em Blut:
Konnte je alleine ein Recke wohl so gut
Mit seinen Feinden streiten, als der Held getan?
Da schritt Hagens Bruder nach Hofe herrlich heran. (2009)
Die Truchsess und die Schenken vernahmen Schwerterklang:
Gar mancher die Getr?nke aus den H?nden schwang,
Oder auch die Speisen, die man zu Hofe trug:
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